Der ideale Krimi

Etwas später als geplant, Pauline und die Johanniter halten mich die letzten Wochen doch
ganz schön auf Trab, kommt hier die Auswertung, was den idealen Krimi ausmacht.

In den letzten Wochen konnte ich viele interessante Antworten auf diese Frage im Rahmen meiner Blogparade von euch sammeln.
Zum ersten Mal einen großen Dank an alle, die mit gemacht haben. Es sind wirklich tolle Beiträge entstanden mit vielen unterschiedlichen Aspekten zu einem guten Krimi. Außerdem gab es auch interessante Anregungen, welche Krimis man noch unbedingt lesen muss.

Was macht denn jetzt den idealen Krimi aus?

Ich werde hier versuchen, die wichtigsten Aspekte der teilnehmenden Bücherblogs zusammen zufassen.

Für Ascari vom Leseratz-Blog entsteht der Thrill in einem guten Krimi im Kopf. Blut und Leichen überlässt sie lieber den Thrillern. Daher kann es bei ihr auch gerne humorvoll zugehen. Wichtig ist Ascari, dass die Handlung nicht zu konstruiert ist, und man dennoch Hintergründe und das Umfeld einer Tat beleuchtet. So kann sie mit den Figuren mitleben. Und dann kann es sogar durchaus vorkommen, dass sie Sympathie für den Antagonisten empfinden kann. Zuviel Sozialkritik in Krimis empfindet sie allerdings  als störend, die gibt es im realen Leben schon genug.

In ihrem Blog ABS-Lese-Ecke zeigt Ann-Bettina auf wie wichtig ein überzeugender Protagonist ist. Er sollte ruhig Ecken und Kanten haben und sich vielleicht auch mal ein bisschen dumm anstellen. Es darf aber nicht sein, dass nur Kommissar Zufall die Fälle löst. Bei Humor sollte auf gar keinen Fall die Grenze zur Albernheit überschritten werden. Ann-Bettina findet, dass bei einem realen Bezug auf Personen oder Ereignisse dieser unbedingt stimmig sein muss.

Von Lina aus linas-schreibwelt kommt der Hinweis, dass für sie vor allem Krimis mit geschlossenen Orten und einer festen Gruppe von Verdächtigen ungemein spannend sein können.  Auch bei ihr muss der Krimi nicht vor Blut und Leichen überquellen und sie findet es gut, wenn auch Verdächtige durchaus Tiefe haben und man etwas über ihre Vergangenheit erfährt. Dafür kann der Ermittler ein ganz normales Leben führen und muss kein gebrochener Held sein.

Alice von We love to Blog findet es wichtig, dass ein Krimi ein Suchtpotential entwickelt und man ihn am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legt. Für sie ist der Erzählstil des Krimis ein wichtiger Faktor. Der allwissende Erzähler, der Gespräche im kleinsten Detail wieder geben kann oder auch mal im Kopf des zweifelnden Ermittlers ist, ist ihr Favorit. Alice ist auch die Möglichkeit der Identifzierung mit einem Protagonisten wichtig und Krimis, in denen überhaupt keine Frauen vorkommen sind auch nicht ihre Sache. Der Ort eines Krimis kann aus ihrer Sicht sehr stark die Spannung erzeugen, wenn er richtig gewählt ist.

Auch für Layla von bücher in meiner Hand muss es kein Hardcore sein, damit ihr ein Krimi gefällt. Und auch seitenlange Psychoanalysen findet sie langweilig. Bei den Orten der Krimis bevorzugt sie eher die warmen Gefilde und sie mag es, wenn sie am Urlaubsort auf den Spuren des Krimis wandern kann. Wenn sich Fälle über Monate hinziehen ist das auch weniger ihr Ding, auch wenn die Realität vielleicht eine andere ist. Ein Mord sollte nach ihrer Meinung an wenigen Tagen in einem Krimi aufgeklärt werden.

Auch Kristina von Kristinas-Lesewelt möchte, dass ein Krimi so spannend ist, dass sie nicht mehr aufhören mag zu lesen. Dafür braucht es aber keine ausgefallenen Todesarten oder viel Blut. Ideen und Gedankenspiele von Ermittlern sind für Kristina viel interessanter. Wenn der Krimi sie auch aufgrund von realen Bezügen zu Recherchen anregt, ist das gut. Aber hier dürfen dem Autor auch keine Fehler unterlaufen sein. Ihr Ermittler sollte nicht zu stromlinienförmig sein, ein paar Macken sind durchaus erwünscht.

In ein paar Dingen sind sich fast alle einig

Düstere Krimis sind bei fast allen eher nicht so gefragt. Die Zeit der depressiven Skandinavienkrimis ist zumindest für die Teilnehmer der Blogparade zum größten Teil vorbei. Das scheint auch den Ermittler mit einzubeziehen, auch dieser muss kein total gebrochener Typ mit vielen Problemen sein. Obwohl Ecken und Kanten durchaus gefragt sind. Auch das Mitraten ist bei fast allen weit verbreitet und der Unmut, wenn ein Autor den Täter am Ende des Buches aus dem Hut zaubert.

Fazit

Den richtig idealen Krimi gibt es wahrscheinlich nicht. Es gibt viele Zutaten, die einen guten Krimi ausmachen können. Aber es gibt doch erstaunlich viele ähnliche Meinungen, was bei einem Krimi nicht gefällt. Für mich war diese Blogparade sehr spannend und hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich hoffe, es ist euch ähnlich ergangen.

Eure Joyce

Ein Gedanke zu „Der ideale Krimi

  • 19. April 2016 um 11:38 Uhr
    Permalink

    Hallo Joyce!

    Vielen Dank für die Zusammenfassung bzw. das Fazit am Ende :). Ich hatte ehrlich gestanden ja schon fast darauf vergessen – aber du bist entschuldigt, ein neuer Roman ist der beste Grund, den ein Autor haben kann ;).

    Liebe Grüße
    Ascari

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