Ein Besuch von Funchal

Unser Funchal Besuch ist wie nach Hause kommen. Ohne Karte finden wir uns gleich zurecht. Zuerst zieht es uns in Richtung der Mercado de Lavradores, der Markthallen von Funchal. Heute ist etwas weniger los als an den Freitagen und Samstagen, wenn die einheimischen Bauern mit ihrer Ernte hier sind. Trotzdem ist es wieder ein Erlebnis. Die Fischhalle mit ihrem Angebot. Einer der Fischhändler hat einen Disput mit einem Kunden und fuchtelt wild mit seinem Messer. Ich sehe schon wieder den nächsten Mord vor mir :-). Oben auf der Terrasse gibt es mittlerweile ein kleines Café. Sieht lauschig aus, aber wir entschliessen uns lieber in Richtung Blandy’s zu gehen, um eine Flasche 5 Jahre alten Malmsey für einen lauschigen Abend am Pool zu erstehen.
Auch hier ist noch alles so wie gehabt. Wir setzen uns kurz in den Park direkt neben an. Ein ehemaliger Klostergarten, wie ich mittlerweile weiss. Hier kann man auch in der mittäglichen Wärme eine schattige Bank finden und die Leute beobachten. Ich kann quasi Ben vor mir sehen, wie er hier die vier alten Männer auf der Bank nach Pauline fragt. Überhaupt Pauline und Ben. Vor meinem inneren Auge verfolgen sie mich heute ständig. Ich bin mir fast sicher, dass Pauline mit ihren roten Haaren eben bei Blandy’s im Innenhof auf die nächste Führung wartete.

Als wir am Bazar de Povo vorbeigehen, meine ich sogar dass Karl I. gerade eben hineinging, um das Geschenk für seinen Sohn zu kaufen.

Bazar do Povo in Funchal
Leider konnte ich nicht auch noch schauen, Comissário Avila vielleicht gerade im Golden Gate Café sitzt. Dieses ist geschlossen und für mich sieht es auf den ersten Blick auch nicht so aus, als ob es in nächster Zeit wieder öffnen würde. Schade. Aber es fällt dennoch auf, wieviele Cafés es an fast jeder Straßenecke gibt, die zu einem Galao einladen. Ich finde immer wieder, dass Funchal mit seinen vielen verwinkelten Gässchen und der Hafenanlage einen Besuch wert ist. Als wir am Hafen sitzen, sehen wir, wie über Monte langsam die Wolken hinunter kommen.

Wolken kommen von Monte herunter nach Funchal

Ein Zeichen für den Aufbruch. Wir machen uns auf den Weg in Richtung des Busses, der uns in nur 15 Minuten zurück nach Garajau bringt.