Pico Ruivo ohne Wolken

Pico Ruivo ohne Wolken

Diesmal hat uns der Berg nicht enttäuscht. Morgens kurz vor 9 Uhr standen wir auf dem Parkplatz am Pico Arieiro um unsere Bergtour zum Pico Ruivo zu beginnen.
Gleich zu Beginn wurden wir mit spektakulären Ausblicken über die Insel belohnt und wie man sehen kann, waren wir über den Wolken und nicht in den Wolken.
Wir wussten, dass wir eine anstrengende Tour vor uns hatten, daher hatten wir für ausreichend Wasser gesorgt.
Wie man hier sehen kann, gibt es zwei Routen zum Pico Ruivo, wir wählten auf dem Hinweg eine andere als auf dem Rückweg um soviel wie möglich zu sehen.
Pico_Ruivo_PR1
Der Weg erfordert einiges an Trittsicherheit und Ausdauer. Auch sollte man nicht vergessen, zum Bestaunen der wirklich spektakulären Landschaft, anzuhalten. Gehen und dabei nicht auf die Füße schauen ist hier nicht empfehlenswert und kann lebensgefährlich sein.
Im ersten Drittel des Weges bekamen wir Besuch von einer Rothuhn Familie:
Rothuhn_auf_Madeira
Voller Sorge beobachteten wir, wie dicht die Kleinen am Abgrund entlang balancierten und fragten uns, wie wir auf dem schmalen Grat denn an ihnen vorbei kommen sollten ohne den Absturz der kleinen Familie zu verantworten.
Als ich mich so vorbei tastete löste sich ein Stein und die Eltern flogen davon. Uns blieb fast das Herz stehen. In dem Moment setzten die Küken, noch etwas tollpatschig, mit einem “Flapflap” zu einem Flug an. Beim nächsten Mal sind wir schlauer. “Rothuhn Küken können fliegen” war die Erkenntnis des Tages.
Nach einer anstrengenden aber wunderschönen Tour kehrten wir nach etwa 5 Stunden wieder zum Pico Arieiro zurück.
Wer es uns nachmachen möchte, findet hier die genaue Wegbeschreibung für den sogenannten PR1.
Man sollte aber auf jeden Fall aufpassen, dass man sich nicht überschätzt. Da man von einem Berg zum anderen geht und auch zwischendurch noch einen Berg bewältigen muss, geht es bis zum Ende immer wieder auch mal steil bergauf und bergab. Unterhalb des Pico Ruivo gibt es eine kleine Bergstation, wo man sich etwas erfrischen kann. Aber es gibt keine Möglichkeit Getränke oder anderes zu kaufen.

Fischhaendler in der Markthalle von Funchal

Ein Besuch von Funchal

Unser Funchal Besuch ist wie nach Hause kommen. Ohne Karte finden wir uns gleich zurecht. Zuerst zieht es uns in Richtung der Mercado de Lavradores, der Markthallen von Funchal. Heute ist etwas weniger los als an den Freitagen und Samstagen, wenn die einheimischen Bauern mit ihrer Ernte hier sind. Trotzdem ist es wieder ein Erlebnis. Die Fischhalle mit ihrem Angebot. Einer der Fischhändler hat einen Disput mit einem Kunden und fuchtelt wild mit seinem Messer. Ich sehe schon wieder den nächsten Mord vor mir :-). Oben auf der Terrasse gibt es mittlerweile ein kleines Café. Sieht lauschig aus, aber wir entschliessen uns lieber in Richtung Blandy’s zu gehen, um eine Flasche 5 Jahre alten Malmsey für einen lauschigen Abend am Pool zu erstehen.
Auch hier ist noch alles so wie gehabt. Wir setzen uns kurz in den Park direkt neben an. Ein ehemaliger Klostergarten, wie ich mittlerweile weiss. Hier kann man auch in der mittäglichen Wärme eine schattige Bank finden und die Leute beobachten. Ich kann quasi Ben vor mir sehen, wie er hier die vier alten Männer auf der Bank nach Pauline fragt. Überhaupt Pauline und Ben. Vor meinem inneren Auge verfolgen sie mich heute ständig. Ich bin mir fast sicher, dass Pauline mit ihren roten Haaren eben bei Blandy’s im Innenhof auf die nächste Führung wartete.

Als wir am Bazar de Povo vorbeigehen, meine ich sogar dass Karl I. gerade eben hineinging, um das Geschenk für seinen Sohn zu kaufen.

Bazar do Povo in Funchal
Leider konnte ich nicht auch noch schauen, Comissário Avila vielleicht gerade im Golden Gate Café sitzt. Dieses ist geschlossen und für mich sieht es auf den ersten Blick auch nicht so aus, als ob es in nächster Zeit wieder öffnen würde. Schade. Aber es fällt dennoch auf, wieviele Cafés es an fast jeder Straßenecke gibt, die zu einem Galao einladen. Ich finde immer wieder, dass Funchal mit seinen vielen verwinkelten Gässchen und der Hafenanlage einen Besuch wert ist. Als wir am Hafen sitzen, sehen wir, wie über Monte langsam die Wolken hinunter kommen.

Wolken kommen von Monte herunter nach Funchal

Ein Zeichen für den Aufbruch. Wir machen uns auf den Weg in Richtung des Busses, der uns in nur 15 Minuten zurück nach Garajau bringt.

Hunde auf Madeira

Hunde auf Madeira

Ist Madeira ein Ort für Hunde?

Diese Frage muss man sich stellen, wenn man durch die Dörfer und Siedlungen auf Madeira geht.

Es gibt viele Hunde auf Madeira

Wie ich schon in dem Beitrag vor ein paar Tagen festgestellt habe, gibt es furchtbar viele Hunde auf Madeira. Die meisten Häuser hier in Garajau werden von mindestens einem Hund bewacht. Auf unseren täglichen Rundgängen sehen wir alle Arten von Hunden, gerne auch große deutsche Schäferhunde. Die meisten Hunde verhalten sich friedlich, wenn man ohne einen Hund an ihnen vorbeigeht, aber wehe, man hat einen oder mehrere Hunde bei sich.

Ein großer Hütehund auf dem Weg hinunter zum Christo Rei springt so hoch, dass er mit den Vorderpfoten über der ca. 2 Meter hohen Mauer hängt. Ich bin mir sicher, wenn er wollte, würde er den Rest auch noch schaffen. Das wirkt schon teilweise sehr bedrohlich. Aber am unangenehmsten wird es, wenn die Besitzer einfach mal das Tor auflassen. Oder, was auch vorkommt, überhaupt keinen richtigen Zaun ums Grundstück hat, so dass die Hunde immer draußen herumstreunern. Dann sieht man sich auf einmal zähnefletschenden Pitbull Mischlingen gegenüber.

Wer kümmert sich um die Hunde?

Ich frage mich wirklich, warum hier manche Menschen Hunde halten, wo sie sich scheinbar kaum um sie kümmern. Ganz eindeutig ist die Insel mit ihrer Bebauung und den steilen Strassen und Treppen kein gutes Hunderevier. Und wenn man den Tourismusführern glauben schenken mag, sollte es hier eigentlich kein großes Problem mit Kriminalität geben. Warum also die vielen Hunde? Die meisten fristen ihr Dasein auf dem Grundstück. Es gibt nur wenige Leute, die mit ihren Hunden raus gehen. Dann wird lieber morgens und abends das Tor mal aufgemacht, damit der Hund sein Geschäft auch draußen verrichtet. Und dann muss man obendrein noch aufpassen, dass man nicht beim Spazieren gehen in eine der vielen Hinterlassenschaften tritt. Ich kann unter diesen Umständen gut verstehen, dass mancher Besitzer ängstlich ist, mit seinen Hunden herauszugehen. Man muss immer ein Auge auf die Umgebung haben und schauen, dass einem nicht ein potentieller Angreifer mit gefletschten Zähnen folgt.

Besitzer auf Reisen

Uns wurde erzählt, dass viele Besitzer ihre Hunde, wenn sie auf Reisen gehen, ins örtliche Tierheim geben. Dieses ist deswegen fast ständig überfüllt. Ob das die Lösung ist, wenn man sich einen Hund anschafft?
Die größte Möglichkeit eines Auslaufs hat ein Hund auf Madeira wahrscheinlich oben auf der Hochebene, in Paul da Serra. Aber hier ist es für die frei grasenden Kühe bestimmt keine Freude, wenn sie von Hunden gejagt werden.

Ich bin ein absoluter Hundemensch und liebe Hunde. Aber das Dasein einiger Hunde auf Madeira macht mich traurig. Jeder Madeirenser sollte gründlich überlegen, ob er wirklich einen Hund braucht und wenn ja, wie er ihm Auslauf ermöglicht.

Eure Joyce

Office auf Madeira

Office auf Madeira

Mein erster Arbeitstag auf Madeira geht langsam zu Ende. Mein Office habe ich auf einer der drei Terrassen unserer Unterkunft in Garajau aufgeschlagen. Der Blick von der Terrasse auf den Atlantik ist atemberaubend und lenkt immer wieder ab. Über mir kreisten den halben Tag zwei Falken, die Jagd auf kleinere Vögel machten. Die Stille wird immer mal wieder durchbrochen vom Krähen des Hahns aus dem Nachbargarten oder vom Bellen eines der vielen Hunde, die hier in Garajau fast zu jedem Haus gehören.
Überhaupt die vielen Hunde. Leider mussten wir doch feststellen, dass viele dieser Hunde nicht richtig sozialisiert sind. Viele dienen nur dazu, dass Grundstück zu bewachen und man merkt ihnen an, dass sie dieses nicht verlassen.
Mittlerweile ist das Blau des Wassers einem dunklen Grau gewichen und rechts von mir erscheinen die abendlichen Lichter von Funchal. So können von mir aus jetzt alle Arbeitstage aussehen. Ab und zu eine Runde im Pool drehen und ein Spaziergang mit den Hunden.

Bar Rodrigues

Etwas versteckt in einer Seitenstraße liegt die kleine Bar Rodrigues in Canico de Baixo.

Hier kann man unter Weinreben, umgeben von Blumen, einen richtig guten Poncha geniessen. Wir konnten gestern feststellen, dass sich dies zum Glück in den letzten 8 Jahren nicht geändert hat. Immer noch gehört die Bar den beiden netten Schwestern und es finden sich hier kaum Touristen. Dafür wird die Bar umso mehr von den Einheimischen frequentiert. Ein echter Geheimtipp. Den Madeira Aufenthalt mit ein paar Ponchas und Tosta de Queijo beginnen. Was gibt es schöneres!

Die Bar Rodrigues findet ihr in der Rua Bartolomeu Perestrelo 22 in Canico de Baixo.