Wanderungen auf Madeira – Tipps Folge 1

Madeira ist eine wunderschöne Insel mit einer Vielzahl von Möglichkeiten für Wanderungen. Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen sich überschätzen oder mit der falschen Ausrüstung auf die Wanderung gehen. Dies kann zu schlimmen Unfällen, manchmal auch mit tödlichem Ausgang führen. In dieser Beitragsserie will ich daher ein paar Tipps geben, was man für eine erfolg- und erlebnisreiche Wanderung beachten sollte.

Was in meinen Krimis als Möglichkeit der Autorin eine Figur das Zeitliche segnen zu lassen dient, passiert im echten Leben leider viel zu oft auf Madeira: tödliche Abstürze bei Wanderungen entlang von Levadas.

Gerade die Levada dos Tornos bei Monte – Einstieg über die Caminho Das Barbosas –  wird von vielen Touristen unterschätzt. Berichte über tödliche Abstürze auf dieser in manchen Wanderführer fälschlicherweise als “leicht” bezeichnete Levada finden sich jedes Jahr. Über einen ziemlich schlimmen Fall, bei dem ein deutsches Ehepaar ums Leben kam, berichtete die Süddeutsche Zeitung vor ein paar Jahren. Mehr lesen

Mein Kulinarischer Urlaub

Mein Kulinarischer Urlaub

Schon vor einiger Zeit habe ich über die Küche auf Madeira geschrieben und was uns daran so fasziniert. Und dass das Essen auch für Pauline, der Heldin meiner Krimis, eine große Rolle spielt, wird der ein oder andere Leser schon bemerkt haben.
Das ist definitiv eine Eigenschaft, die sie von mir hat. Und die Neugier, Neues auf ihren Reisen auszuprobieren.
Inspiriert von dem Aufruf zur Blogparade Mein kulinarischer Urlaub von Yummytravel.de möchte ich heute das Thema noch vertiefen.
Anfangen möchte ich mit einer Spezialität, die wir auf unserer Reise nach Südafrika
kennengelernt haben:

Biltong

2009 - Sebastian von Kracht, Wiedergabe gemäß Creative-Commons-Lizenz
2009 – Sebastian von Kracht, Wiedergabe gemäß Creative-Commons-Lizenz

Biltong, klingt schon ziemlich exotisch, ist superlecker und ist leider so gut wie gar nicht in Deutschland zu bekommen.

Und was ist es? Luftgetrocknetes Rindfleisch oder Wildfleisch. Bei Wild reden wir natürlich dann von Kudus, Springbock, Strauss…
Geschmacklich variert es sehr stark durch das verwendete Fleisch und es ist aus meiner Sicht auch nur ganz bedingt mit dem hier teilweise erhältlichen Beef Jerky aus Amerika zu vergleichen.
Mittlerweile weiß ich, dass die besondere Gewürzmischung aus braunem Zucker, Salpeter, Koriander und Pfeffer besteht und diesen einzigartigen Geschmack noch unterstützt. Zugegeben, wie man auf dem Foto sieht, sieht es vielleicht für den ein oder anderen nicht so richtig appetitlich aus, aber der Geschmack… Von der Konsistenz kann es
teilweise sehr hart sein, vor allem Kudu, so dass man recht lange etwas von so einem Stück hat.
In Südafrika kann man das Biltong in speziellen Shops, aber auch im Supermarkt oder beim Metzger kaufen.
Also, mutig sein und probieren.

Lapas

Madeira-Lapas

Über die Spezialitäten auf Madeira habe ich mich ja bereits in meinem Blogbeitrag Küche auf Madeira ausgelassen und auch in meinem Krimi Mord auf der Levada geniesst Pauline reichlich davon.
Ich erinnere mich noch, als wir zum ersten Mal Lapas gegessen haben. Ganz mutig haben wir uns in einem netten kleinen Restaurant in der Rua Maria in Funchal eine Pfanne bestellt.
Noch brutzelnd und aromatisch nach Knoblauch und Olivenöl riechend wurde diese auf den Tisch zwischen uns gestellt.
Als wir dann jeder beherzt in die uns zugewandten Fuss der Napfmuschel picksten und die Schnecke aus der Schale lösten, schaute uns tatsächlich eine kleine Schnecke mit Fühlern an. Das war ein Moment, wo ich kurzzeitig überlegt, das Essen doch lieber sein zu lassen. Aber die Neugier siegte.
Und ich wurde mit einem Geschmack belohnt, der entfernt etwas an Tintenfisch erinnert, auch das Mundgefühl ist ähnlich. Aber es gibt noch leichte Beinoten von Meerwasser (aber zum Glück nicht so wie bei den von mir ehrlicherweise so gar nicht geschätzten Austern).
Dazu noch betreufelt mit frischer Zitrone, wir finden es einfach köstlich. Und seitdem gehört Lapas zu jedem Madeiraaufenthalt dazu, gerne auch mehrfach.

Maltesische Mezze

Malta Mezze

Wie der ein oder andere von Euch weiß, stürzt sich Pauline gerade auf Malta in ihr nächstes Abenteuer. Und kulinarisch wird es in den Malteser Morden auch wieder zugehen, soviel ist jetzt schon sicher.
Was uns an der Küche auf Malta vor allem gefiel, ist die Nähe zur arabischen Küche. Man merkt hier den Einfluss doch sehr stark.
Eines meiner Lieblingsgerichte ist daher auch die Maltesische Mezze. Gemischte Vorspeisen, die aber meistens nicht, wie in der arabischen Küche, in kleinen Schälchen präsentiert werden, sondern in einer großen Schale.

Und was findet man auf so einem Teller: eingelegten Oktopus, Bohnenmuss aus Saubohnen, maltesischen Ziegenkäse, Tomaten und vieles mehr.
Dazu wird eigentlich immer das köstliche Hobz biz-zejt gereicht, ein helles Sauerteigbrot. Gibt es immer frisch, oft noch ofenwarm.
So kann für mich fast jedes Abendessen auf Malta beginnen.

Madeira Reisetipps

Am liebsten hätte ich „Mord auf der Levada“ direkt auf Madeira geschrieben. Nur leider musste ich im vergangenen Jahr bei der Beschreibung der Insel viel auf meine Erinnerungen zurückgreifen.
Mehr als einmal war ich dankbar, dass es heute über das Internet viele andere Möglichkeiten gibt. So konnte ich die alten Eindrücke auffrischen und neue spannende Geschichten recherchieren, die ich dann in meinem Buch verarbeitete.
Bei meiner Reise durch das Netz bin ich auch auf die Seite: „www.madeira-reisetipps.com“ gestoßen, die viele interessante Informationen rund um Madeira, aber auch Hintergründe, wichtige Portugiesische Begriffe und vieles mehr bietet.
Wie ich finde ein guter Einstieg für alle, die Madeira bereisen wollen und die Insel noch nicht so gut kennen. Aber auch als Anregung für „Wiederholungstäter“ wie ich einer bin.
Hier geht es zu der Internetseite, viel Spass beim Stöbern:
Madeira-Reisetipps

Pico Ruivo ohne Wolken

Pico Ruivo ohne Wolken

Diesmal hat uns der Berg nicht enttäuscht. Morgens kurz vor 9 Uhr standen wir auf dem Parkplatz am Pico Arieiro um unsere Bergtour zum Pico Ruivo zu beginnen.
Gleich zu Beginn wurden wir mit spektakulären Ausblicken über die Insel belohnt und wie man sehen kann, waren wir über den Wolken und nicht in den Wolken.
Wir wussten, dass wir eine anstrengende Tour vor uns hatten, daher hatten wir für ausreichend Wasser gesorgt.
Wie man hier sehen kann, gibt es zwei Routen zum Pico Ruivo, wir wählten auf dem Hinweg eine andere als auf dem Rückweg um soviel wie möglich zu sehen.
Pico_Ruivo_PR1
Der Weg erfordert einiges an Trittsicherheit und Ausdauer. Auch sollte man nicht vergessen, zum Bestaunen der wirklich spektakulären Landschaft, anzuhalten. Gehen und dabei nicht auf die Füße schauen ist hier nicht empfehlenswert und kann lebensgefährlich sein.
Im ersten Drittel des Weges bekamen wir Besuch von einer Rothuhn Familie:
Rothuhn_auf_Madeira
Voller Sorge beobachteten wir, wie dicht die Kleinen am Abgrund entlang balancierten und fragten uns, wie wir auf dem schmalen Grat denn an ihnen vorbei kommen sollten ohne den Absturz der kleinen Familie zu verantworten.
Als ich mich so vorbei tastete löste sich ein Stein und die Eltern flogen davon. Uns blieb fast das Herz stehen. In dem Moment setzten die Küken, noch etwas tollpatschig, mit einem “Flapflap” zu einem Flug an. Beim nächsten Mal sind wir schlauer. “Rothuhn Küken können fliegen” war die Erkenntnis des Tages.
Nach einer anstrengenden aber wunderschönen Tour kehrten wir nach etwa 5 Stunden wieder zum Pico Arieiro zurück.
Wer es uns nachmachen möchte, findet hier die genaue Wegbeschreibung für den sogenannten PR1.
Man sollte aber auf jeden Fall aufpassen, dass man sich nicht überschätzt. Da man von einem Berg zum anderen geht und auch zwischendurch noch einen Berg bewältigen muss, geht es bis zum Ende immer wieder auch mal steil bergauf und bergab. Unterhalb des Pico Ruivo gibt es eine kleine Bergstation, wo man sich etwas erfrischen kann. Aber es gibt keine Möglichkeit Getränke oder anderes zu kaufen.

Fischhaendler in der Markthalle von Funchal

Ein Besuch von Funchal

Unser Funchal Besuch ist wie nach Hause kommen. Ohne Karte finden wir uns gleich zurecht. Zuerst zieht es uns in Richtung der Mercado de Lavradores, der Markthallen von Funchal. Heute ist etwas weniger los als an den Freitagen und Samstagen, wenn die einheimischen Bauern mit ihrer Ernte hier sind. Trotzdem ist es wieder ein Erlebnis. Die Fischhalle mit ihrem Angebot. Einer der Fischhändler hat einen Disput mit einem Kunden und fuchtelt wild mit seinem Messer. Ich sehe schon wieder den nächsten Mord vor mir :-). Oben auf der Terrasse gibt es mittlerweile ein kleines Café. Sieht lauschig aus, aber wir entschliessen uns lieber in Richtung Blandy’s zu gehen, um eine Flasche 5 Jahre alten Malmsey für einen lauschigen Abend am Pool zu erstehen.
Auch hier ist noch alles so wie gehabt. Wir setzen uns kurz in den Park direkt neben an. Ein ehemaliger Klostergarten, wie ich mittlerweile weiss. Hier kann man auch in der mittäglichen Wärme eine schattige Bank finden und die Leute beobachten. Ich kann quasi Ben vor mir sehen, wie er hier die vier alten Männer auf der Bank nach Pauline fragt. Überhaupt Pauline und Ben. Vor meinem inneren Auge verfolgen sie mich heute ständig. Ich bin mir fast sicher, dass Pauline mit ihren roten Haaren eben bei Blandy’s im Innenhof auf die nächste Führung wartete.

Als wir am Bazar de Povo vorbeigehen, meine ich sogar dass Karl I. gerade eben hineinging, um das Geschenk für seinen Sohn zu kaufen.

Bazar do Povo in Funchal
Leider konnte ich nicht auch noch schauen, Comissário Avila vielleicht gerade im Golden Gate Café sitzt. Dieses ist geschlossen und für mich sieht es auf den ersten Blick auch nicht so aus, als ob es in nächster Zeit wieder öffnen würde. Schade. Aber es fällt dennoch auf, wieviele Cafés es an fast jeder Straßenecke gibt, die zu einem Galao einladen. Ich finde immer wieder, dass Funchal mit seinen vielen verwinkelten Gässchen und der Hafenanlage einen Besuch wert ist. Als wir am Hafen sitzen, sehen wir, wie über Monte langsam die Wolken hinunter kommen.

Wolken kommen von Monte herunter nach Funchal

Ein Zeichen für den Aufbruch. Wir machen uns auf den Weg in Richtung des Busses, der uns in nur 15 Minuten zurück nach Garajau bringt.